Dienstag, 31. Januar 2023

Krimi-Küche

Seit sie bei ihrem letzten Fall die Schwestern Käthe und Cecilie kennengelernt hat, ist Loretta Luchs regelmäßiger Gast in der Seniorenresidenz. Und nun sind die beiden ganz aufgeregt. Ein Bewohner der Residenz ist verstorben und seine wertvollen Einrichtungsgegenstände sind verschwunden. Was, wenn es noch mehr Diebstähle gibt? Was, wenn der Bewohner keines natürlichen Todes gestorben ist? Loretta überzeugt die Beiden, dass sie erstmal herausfinden möchte, ob tatsächlich geklaut wird. Mal wieder spielt ihr der Zufall in die Hände und sie arbeitet undercover als Küchenhilfe. 


Loretta Luchs ist schon eine, bei ihrem nunmehr dreizehnten Auftritt kann man sie wohl als erfahrene Ermittlern bezeichnen. Eigentlich müsste Kommissarin Küpper froh sein, dass Loretta ihr zu einer tollen Aufklärungsquote verhilft. Dabei fängt es diesmal ganz harmlos an. Eigentlich will Loretta nur herausfinden, was hinter den vermeintlichen Diebstählen steckt. Sie ist nicht sicher, ob es überhaupt ein Verbrechen gibt. Kann nicht auch ein Erbe die Sachen bekommen haben? Doch auch an Käthe und Cecilie sind echte Detektivinnen verloren gegangen. Sie haben schon akribische Nachforschungen angestellt und sich Gedanken gemacht. Und sie überzeugen Loretta die Aufgabe der Küchenhilfe zu übernehmen.


Locker und leicht beginnt dieser Kriminalroman und doch spannend. Käthe und Cecilie sind zwei coole alte Damen, die bestens in Lorettas Kreis passen. Neugierig und gleichzeitig intelligent und immer für ein Kaffeekränzchen gut. Die Seniorenresidenz für gut Betuchte scheint gar kein Platz für Verbrechen zu sein. Wie man sich doch täuschen kann. Für einen guten Krimi hätte es vielleicht keinen Todesfall gebraucht. Wie immer bei Loretta gibt es ihn aber doch. Doch viel lieber liest man von ihren Erfahrungen als Kaltmansell. Von Erwin, der wie ein väterlicher Ankerpunkt in ihrem Leben ist, Kumpel Frank das Hibbelchen und natürlich Baghira, der sein Fresschen braucht. 

Ein unterhaltsamer Krimi, über den sich trefflich diskutieren lässt.


4 Sterne


Schach mit toter Dame von Lotte Minck

ISBN: 978-3-7700-2125-3

Sonntag, 29. Januar 2023

Die Schwelle

In Chicago treiben wild gewordene Geister ihr Unwesen. Mit Unterstützung seines Freundes Michael Carpenter, der ein heiliges Schwert führt, versucht er der Sache Herr zu werden. Allerdings scheinen die Geister immer stärker zu werden. Für die Reporterin seines Herzens findet Harry viel zu wenig Zeit. Eine Einladung zu einem Fest am Hof der roten Vampire verspricht auch nur Probleme. Schließlich ist die Hofhalterin Bianca alles andere als ein Fan von Dresden. Und dann handelt sich Harry auch noch Schwierigkeiten mit seiner Patentante ein, echte Schwierigkeiten. Das Leben des Magiers könnte wirklich angenehmer verlaufen.


Bei seinem dritten Auftritt scheint der Magier Harry Dresden sämtliche Probleme, die man sich nur vorstellen kann, auf sich gezogen zu haben. Geister, Vampire, Dämonen, die Patentante, seine Freundin, die Michaels Frau. Eigentlich müsste Harry auf eine Insel fliehen, um nicht in jedem Moment in Gefahr zu schweben. Das ist aber nicht Harrys Art. Er schützt die, die er liebt und die Unschuldigen und er kämpft gegen das Böse. Unter Aufbietung aller seiner Kräfte und darüber hinaus. Er muss das Rätsel um die Geister lösen und verhindern, dass Susan auf dem Fest der Vampire etwas geschieht.


Zu Beginn eine Rettungsmission als Anfangspunkt eines Rätsels, ein warmherziger Flirt mit Susan und tiefschürfende Gespräche mit Michael über Gott und die Welt, die Liebe und die Schwelle eines Heims, die nicht so leicht übertreten werden kann. Das gefällt mit Geheimnis Witz und Charme. Auch wenn im weitern Verlauf die Metzeleien etwas ausufern und Harry Kämpfe zu überstehen hat, die eigentlich über seine Kraft gehen, bleibt die Spannung erhalten. Was steckt hinter den durchgeknallten Geistern? Wie kann Harry die Umklammerung lösen, die auch Menschen befallen kann? Wie groß ist die Bedrohung, die ihn selbst betrifft? Man kann nicht anders als an diesen Roman gefesselt zu bleiben, bis man weiß, was hinter allem steckt. Mit jedem Buch erweitert sich das Universum des Harry Dresden, so dass man neugierig bleiben darf.


4 Sterne


Grabesruhe von Jim Butcher

ISBN: 978-3-7341-6337-1





Samstag, 28. Januar 2023

Revierkämpfe

Seit zwei Jahren dürfen in Atlanta auch schwarze Cops ermitteln. Es ist das Jahr 1950. Sie bilden nur eine kleine Einheit und ihr Chef ist weiß. Und die weißen Polizisten nehmen ihre schwarzen Kollegen nicht für voll und behindern die Ermittlungen. Eher zufällig geraten Lucius Boggs und Tommy Smith in eine Auseinandersetzung rivalisierender Banden. In welches Wespennest sie gestoßen haben, ahnen sie nicht. Gleichzeitig erhält der Schwager eines weißen Cops vom Klan den Auftrag, einen sündigen Mitbürger aufzumischen und zwar im Nachbarbezirk. So macht man das, um Spuren zu verwischen. Doch die Sache geht schief.


Der zweite Teil der Darktown Reihe setzt zwei Jahre nachdem die ersten schwarzen Polizisten in Atlanta ihre Arbeit begonnen haben. Boggs und Smith bilden ein Team. Sehr unterschiedlich ist ihre Herkunft. Smith stammt aus eher einfachen Verhältnissen und Boggs ist als Sohn eines Reverends eher behütet aufgewachsen, auch wenn sein Vater nicht gerade begeistert über die Berufswahl seines Sohnes ist. Als Team ergänzen sich die beiden gut. Doch obwohl sie sich inzwischen zu gewitzten Ermittlern entwickelt haben, doch gegen die Schwierigkeiten, die ihnen die Trennung zwischen Schwarz und Weiß bereitet, haben sie kaum eine Chance. Sie wissen nie, wer ihnen in den eigenen Reihen gegenübersteht.


Wahrlich nicht leicht haben es die schwarzen Polizisten im Jahr 1950 in Atlanta. Eine Welt, die einem fremd vorkommt, deren Ausläufer aber anscheinend immer noch in die Gegenwart hineinwirken. Die Rassentrennung in den USA wird in den 1950ern erst langsam aufgebrochen und dies unter großen Widerständen. Nein, Platz machen wollen die Weißen nicht. Mit mehreren Handlungssträngen zeichnet der Autor ein zwar düsteres Bild, in dem es manchmal auch ein Stückchen Hoffnung gibt. Zwar ist es zu Beginn etwas schwierig, sich auszumalen welchen Zusammenhang es geben mag. Da kann man dem Autor aber trauen, auf sehr spannende Art führt er die verschiedenen Handlungsstränge zu einem fulminanten Finale. Hier werden politische Zeitgeschichte, ein fesselnder Kriminalfall und das persönliche Erleben der Protagonisten zu einem herausragenden Roman zusammengefügt.


4,5 Sterne


Weißes Feuer von Thomas Mullen

ISBN: 978-3-8321-8395-0





Montag, 23. Januar 2023

Der Kontrakt

Der Chef von Harry Hole verlässt seinen Posten, um in Bergen die letzte Zeit vor der Pensionierung zu verbringen. Was wird der Neue bringen? Und auch in Holes Privatleben sind die Tage unsicher seit sich seine Freundin Rakel von ihm getrennt hat. Wenigstens ist er seit einer Weile trocken. Jedoch wird um die Weihnachtszeit während eines Konzerts ein Mitglied der Heilsarmee erschossen. Alles deutet auf einen Profi hin, doch der Mensch scheint unsichtbar zu sein. Zeugen machen widersprüchliche Aussagen. Nur kurz darauf kommt der Verdacht auf, dem Täter könnte eine Verwechslung unterlaufen sein und so gilt es, das vermutlich eigentliche Opfer zu schützen.


Nun ist dieser sechste Fall um Harry Hole schon etwas älter, aber der Bezug zu den Jugoslawien-Kriegen gibt ihm wieder eine gewisse Aktualität. Und die Heilsarmee als sozial tätige Organisation kümmert sich auch um Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien oder Drogensüchtige. Als einer der ihren umgebracht wird, sind sie wie erstarrt. Müssen noch mehr Menschen um ihr Leben fürchten? Harry Hole und sein Team machen sich auf die Suche nach dem Täter. Die sowieso schon nicht einfach durch den neuen Chef noch erschwert wird. Auch ist Holes Position im Team unklar nachdem er einen Korruptionsskandal aufgedeckt hat. 


Harry Hole ist ein ungewöhnlicher Polizeibeamter, der eigene Wege geht. Er hadert manchmal und manchmal geht er forsch voran. Doch immer ist er für Überraschungen gut und für Vorgehensweisen, auf die andere nicht so schnell kommen würden. Die Lösungen scheinen in ihm zu arbeiten, vielleicht sogar, ohne dass er es selbst immer merkt. Und dann sind sie da. Das ist etwas, wodurch die Lektüre überraschend und spannend wird, ohne dass die Logik verloren geht. Manchmal geht Hole in seinen Handlungen oder Nichthandlungen recht weit. Das weiß man aber, wenn man die Reihe kennt. Diese packende Reihe von Kriminalromanen vermag zum Nachdenken anzuregen und gleichzeitig zu unterhalten.


4 Sterne


The Redeemer von Jo Nesbø

ISBN: 978-0-099-50596-9

Sonntag, 22. Januar 2023

Polizistin Nr. 1

Im Jahr 1947 soll unter der Britischen Besatzung in Hamburg eine Einheit aus weiblichen Polizistinnen einen Teil der Aufgaben übernehmen. Ida Rabe ist eine der Ersten, die im Mai 1947 ihren Dienst antritt. Nur oberflächlich ausgebildet dienen sie und ihre Kollegin Heide Brasch eher als Alibi. In einem Kellerraum sind sie eher zur Untätigkeit verdammt. Da hat die Davidswache aber nicht mit Ida Rabe gerechnet. Aus den Eintragungen im Dienstbuch entnimmt sie, dass einigen jungen Frauen Schlimmes widerfahren ist, obwohl diese das nicht direkt angezeigt haben. Eigenmächtig beginnt Ida zu ermitteln. Sie muss weiteres Leid verhindern.


So kurz nach dem zweiten Weltkrieg ist es zwar langsam soweit, dass sich das Leben wieder ordnet. Doch von normal kann noch lange keine Rede sein. Noch immer gibt es nicht einmal genug zu essen für alle. Auch Ida Rabe kann nicht behaupten, dass sie noch weiß, was es heißt satt zu sein. Immerhin hat sie ein Dach über dem Kopf und ihren energischen Geist, mit dem sie unbedingt dazu beitragen will, den Frauen in Gefahr zu helfen. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn von den männlichen Polizisten werden weder sie noch ihre Kollegin für voll genommen. Und dass sich jemand an Frauen vergreift? Aus Sicht der Männer eher unwahrscheinlich.


Gleich zu Beginn ihrer Karriere bringt Ida Rabe frischen Wind in die Räume der Davidswache. Sie hatte es nicht immer leicht, doch nun will sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Und  sie hat ein Gespür für die Frauen und auch dafür, dass da überhaupt ein Fall ist. Fast ist es unausweichlich, dass sie ihre Kompetenzen überschreitet, doch immer hat sie einen guten Grund. Ida Rabe ist vielleicht etwas forscher als ihre Position erlaubt, doch die Ergebnisse ihrer Gedanken und Ermittlungen geben ihr meist recht. Sie ist eine überzeugende neue Ermittlerin, die aus einer Reihe weiblicher Polizistinnen durch ihre Energie und Vielschichtigkeit heraussticht. Beeindruckend sind auch die Schilderungen der Stellung der Frau in Beruf und Gesellschaft so kurz nach dem Krieg. Eigentlich halten sie alles am Laufen und sollen doch zurück an den Herd, wenn die Männer, die noch oder wieder da sind, an ihre angestammten Positionen streben. Das und auch die Darstellung der schlechten Ernährungslage wirken sehr eindringlich und lassen den Gedanken aufkommen, dass früher doch nicht alles besser war und man froh sein kann, dass man heute lebt. 


Ein packender historischer Kriminalroman, in dem die Schuld realistisch dargestellt ist, der aber auch von Neuanfang berichtet und von der Hoffnung auf eine bessere Zeit.


4 Sterne


Altes Leid von Lea Stein

ISBN: 978-3-453-42606-1







Montag, 16. Januar 2023

Im Nebel

Pascha ist Lehrer, er hat nichts getan oder gesagt. Wegen einer kleinen körperlichen Einschränkung muss er nicht zum Militär. Und doch kann er den kriegerischen Auseinandersetzungen nicht entkommen. Sein Neffe ist in einem Internat am anderen Ende der Stadt und Pascha soll in in diesen unsicheren Zeiten nach hause holen. In der Stadt ist alles anders, die Straßen sind leer. Der Bus fährt zwar noch, aber beinahe ohne Fahrgäste. Plötzlich ist Pascha nicht mehr sicher, ob er das Internat überhaupt erreichen wird. Mit Mühe erreicht er den Bahnhof, von dem keine Züge abfahren.


Dieser Roman ist erstmalig auf Deutsch herausgekommen im Jahr 2018. Es geht um einen jungen Lehrer in einem Ort der Ukraine, der sich eigentlich aus Politik und Krieg heraushalten will. Doch das Internat, in dem seine Schwester ihren Sohn untergebracht hat, erscheint nicht mehr sicher. Also macht Pascha sich auf den Weg und er erkennt seine eigene Stadt nicht mehr. Überall sind Spuren von Kämpfen zu sehen, Einschläge von Sprengsätzen. Auch Schüsse sind zu hören. Jeder neue Schritt birgt eine Gefahr. Doch inzwischen ist Pascha entschlossen, er wird seinen Neffen abholen. 


Im Jahr 2018 hat der Autor mit seinem Roman den Preis der Leipziger Buchmesse verliehen bekommen und aktuell ist das Hörbuch in der Kategorie Bester Interpret für den deutschen Hörbuchpreis 2023 nominiert. Und dies ist keine abschließende Aufzählung. Unter dem Eindruck des heutigen Krieges möchte man wissen, wie der Autor seinen Protagonisten die Handlungen der Kriegsparteien von 2014 sehen lässt. Wenn einem auf einmal jegliche Sicherheit genommen wird und man nicht weiß, wer oder was um die nächste Ecke lauert. Die Sorge um das eigene Leben und auch die Sorge um das Leben der Familienmitglieder. Wie traumatisierend muss es sein auf Tod und Zerstörung zu blicken und letztlich die eigene Stadt nicht mehr zu erkennen. Wer heute immer noch nicht kapiert hat, dass Kriege zu führen kein angemessenes Mittel ist, um überhaupt irgendetwas durchzusetzen, der wird wohl überhaupt nichts mehr kapieren. Insofern ist dieser Roman eine sehr eindringliche Schilderung, wie fremd und gefahrvoll einem die eigene Nachbarschaft erscheinen kann. Und sie sogenannten Befehlshaber sind nicht die, die im Schützengraben sitzen. So ist dieser Roman nicht unbedingt leicht zu lesen, aber in seiner Schonungslosigkeit wichtig.


4,5 Sterne


Internat von Serhij Zhadan

ISBN: 978-3-518-42805-4





Freitag, 13. Januar 2023

Die Schlacht

Schon in jungen Jahren hat Guilhem, der Normanne, einiges erlebt. Nicht immer war sein Leben glücklich, doch einmal hat er wirklich Glück gehabt. Als er Matilda, seine Frau, kennenlernt, geht in seinem Leben sie Sonne auf. Gegen den Widerstand von Matildas Mutter heiraten sie und bekommen bald ihr erstes Kind. Überrascht ist Guilhem als der König von England, der keine Nachfolger hat, ihn zum Thronfolger erklärt. Etliche Jahre später neigt sich König Eadweards Leben dem Ende zu und Guilhem sieht sich am Ziel, doch Harold Godwin wird zum König ausgerufen, obwohl er Guilhem einen Treueeid geschworen hatte. 


Guilhem, Herzog der Normandie, auch bekannt als Wilhelm, der Eroberer, wird hier in seinen jüngeren Jahren geschildert. Bis zur Schlacht von Hastings und damit der Eroberung der Krone und damit Englands entfaltet sich die Handlung. Guilhem handelt dabei insbesondere Matilda gegenüber freundlich und liebevoll und er baut auf ihr Urteil. Selbst mit Harold pflegt er bei dessen Besuch in der Normandie einen freundlichen Umgang. Doch wenn es um seine Position geht und darum, dass er als durchsetzungsfähiger Herrscher gilt, kann er mit einiger Härte auftreten und er erweist sich als fintenreicher Kämpfer, der es versteht sich durch ungewöhnliche Ansätze auch aus schwierigen Situationen zu befreien.


Geschichte erlebbar gemacht, so könnte man diesen Roman in Kürze beschreiben. Eigentlich ist die Vergangenheit so fern, doch mit authentischen Schilderungen und realistischen Zeichnungen der handelnden Personen, wird sie einem beim Lesen nahegebracht. Guilhem und Harold erscheinen grundsätzlich sympathisch. Man meint, sie hätten Freunde sein können. Und entwickelt sich eine unerbittliche Feindschaft, die sie letztlich aufs Schlachtfeld führt. Leider gab es keine friedliche Lösung. Und mit den Beschreibungen der Schlachten und der Art der Kriegsführung wird sehr deutlich vor Augen geführt, dass Krieg immer grausam ist und dass viele Menschen auf brutale Art zu Tode kommen. Und doch bleibt der Name Wilhelm, der Eroberer, ein Begriff, auch wenn die Herrschaft der Normannen in England nicht so lange währte. Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der die Vergangenheit lebendig werden lässt.


4,5 Sterne


Der eiserne Herzog von Ulf Schiewe

ISBN: 978-3-7857-2818-5





Mittwoch, 11. Januar 2023

Die Fähre

Iva und Malin machen sich auf die Suche nach drei Freunden, welche schon vor Wochen nur eine kurze Tour auch mit der Fähre machen wollten und die seitdem nicht wieder aufgetaucht sind. Nach einer Übernachtung in einem eigenartigen Hotel geht es auf die Fähre, die ebenfalls einen eigenartigen Eindruck macht. Der Bordmusiker Ola geht alle zwei Wochen aufs Schiff, er kennt die Mannschaft gut. Doch viel erzählen kann er nicht. Allerdings machen sich ihre Gedanken, denn die Crewmitglieder sehen durchweg ausgesprochen gut aus. Das kann keine Zufall sein. Und letztlich tauchen auch die Freunde wieder auf.


Kein Kriminalroman diesmal, das macht neugierig. Was hat es mit dem Fährschiff und seiner Mannschaft auf sich. Die Crew gleichzeitig forsch und zurückhaltend. Die beiden Frauen in Sorge um ihre Freunde, Iva auch in Sorge um ihre kleine Tochter, die sie wohl noch nie für eine Woche alleine gelassen hat. Dem Vater der Kleinen traut sie jedenfalls nicht. Und doch beginnen sich die Freundinnen auch dem Schiff wohl zu fühlen. Es ist ja schließlich nur eine Woche und an den Haltepunkten der Fährlinie werden kleine Ausflüge angeboten. Als die beiden Frauen die Gesuchten wieder treffen, erhalten sie keine besonderen Erklärungen.


Die Bücher der Autorin haben immer ihren eigenen Reiz und so ist es auch, wenn es kein Krimi ist, der geboten wird. Zwar gibt es auch Spannungsmomente. Diese werden jedoch vom Phantastischen bei weitem übertroffen. Für die Leserin bleiben zudem einige Fragen offen, was ihr als Liebhaberin von Kriminalromanen nicht so behagt. Dennoch regt es dazu an, sich selbst im Nachhinein ein paar Gedanken zu machen. Durch die vielen Dialoge und auch die unterschiedlichen Formen wirkt das Buch sehr lebendig und es liest sich weg wie nichts. Auch wenn man inhaltlich nicht alles nachvollziehen kann, ist es doch eine phantasievolle Reise durch die Nordsee und den Nordatlantik.


3 Sterne


Und sterblich sind nur die anderen von Simone Buchholz

ISBN: 978-3-518-47276-7





Montag, 9. Januar 2023

Scarlett und Prissy - neu gehört

Scarlett könnte jeden haben, außer Ashley Wilkes. Der jedoch verlobt sich mit Melanie Hamilton. Es ist die Zeit kurz vor dem Sezessionskrieg in den USA. Die Jugend auf den Plantagen hat es noch gut und sie genießt das Leben. Doch der Krieg wirft bereits seine Schatten voraus, was die jungen Männer allerdings nicht besorgt. Sie glauben fest an die Südstaaten und sie meinen, nach einem kurzen Krieg könne es nur einen Sieg geben. Nachdem Ashley und Melanie geheiratet haben, schließt Scarlett den Ehebund mit Charlie Hamilton Melanies Bruder. 


Im heutigen Berlin leben die Schwestern Celeste und Connie, Nachfahrinnen von Prissy, die als Dienstmädchen bei Scarlett war. Prissy hat begonnen ihre Sicht auf die Welt in Tagebüchern zu dokumentieren und ihre Kinder und Enkel haben diese Tradition beibehalten. Nun beginnen die Connie, Celeste und ihr Bruder Elias die alten Bücher zu sichten und zu lesen. Natürlich reflektieren sie auch über die Situation der Schwarzen heute und ihre Begegnungen mit Rassismus. Sie wollen etwas verändern und sie sind auch gespannt auf die Entdeckungen, die in den Tagebüchern noch zu machen sind. 


Hier ist das Südstaatenepos schlechthin neu interpretiert. Als bestes Hörspiel ist „Vom Wind verweht - Die Prissy Edition“ für den Deutschen Hörbuchpreis 2023 nominiert. Wenn einem das Hörspiel beim Erscheinen entgangen ist, kann dies durchaus dazu geeignet sein, Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken. Das bei dieser neuen Herangehensweise ein besonders Augenmerk auf die ehemalige Sklavin Prissy und ihre Nachfahren gelegt wird, gibt dem ursprünglichen Roman eine eigentlich folgerichtige Weiterentwicklung. Endlich kommt auch Prissy und ihre Familie zu Wort. Dies bildet einen Gegenpol zu Scarlets Geschichte, die weithin bekannt ist. Auf diese Art wird die alte Geschichte nochmal ganz neu und interessant. Und so wird man auch neu angeregt, über die Handlung und ihren Bezug zur Gegenwart nachzudenken. Toll ist die Umsetzung des Ganzen als Hörspiel, dadurch werden Vergangenheit und Gegenwart lebendig, Erinnerungen werden geweckt und neue Gedanken werden angeregt. 


4 Sterne


Vom Wind verweht - Die Prissy Edition von Magaret Mitchell und Amina Eisner

ISBN: 978-3-8445-4426-8



 

Freitag, 6. Januar 2023

Romy, die Eisprinzessin

Schon einmal hatte schon vor Jahren einen Unfall und seitdem betreibt sie ihr Eiskunstlaufen nicht mehr als Einzelperson sondern gemeinsam mit Dan nimmt sie am Paarlauf teil. An ihrer Uni wird auch Eishockey angeboten und zwischen den Eiskunstläufern und den Eishockeyspielern herrscht eine gewisse Rivalität. Doch irgendwann wird der Bogen überspannt, weil Romy durch einen sogenannten Streich stürzt und sich verletzt. Einer der Hockeyspieler Jack genannt Frost wird dazu verdonnert, gemeinsam mit Romy zu trainieren, die wieder Sicherheit auf dem Eis finden will. Zu Beginn haben sich die Beiden nicht viel zu sagen, doch nach und nach ändert sich das.


Eine Verbindung zwischen Eiskunstlauf und Eishockey, was für eine schöne Idee. Durch die Aktion der Trainer, die eigentlich als Strafe gedacht war, kommt Romy zum ersten Mal mit den Eishockeyspielern zusammen. Während die Eiskunstläufer doch eher Individualsportler sind, treten die Eishockeyspieler mehr als Teamplayer auf. Das gefällt Romy überraschend gut. Auch dass durchaus Interesse am Eiskunstlauf zeigt, findet Romy sympathisch. Kein Wunder, dass sich Beide gut verstehen. Romys Trainingspartner Dan, der seit kurzem ihr Ex-Freund ist, spart manchmal nicht mit Kritik. Kein Wunder, dass Romy die Leichtigkeit, die sie während der Zeit mit Jack verspürt, sehr zu schätzen weiß.


Das neue Traumpaar Romy und Jack, wobei Romy trotz ihres zarten Äußeren eine starke Persönlichkeit besitzt und Jack trotz seiner etwas raubeinigen Sportart sehr empfindsam sein kann. Toll beschrieben sind die gemeinsamen Trainingsstunden, wenn sich Romy und Jack gegenseitig ihre Sportarten näher bringen und erklären und sich dabei auch persönlich näher kommen. Dan wirkt dagegen recht karrierebestimmt und von oben herab. Auch wenn der Schluss nachher etwas schnell und unspektakulär kommt und für Leser älterer Semester vielleicht etwas zu viel auf political correctness geachtet wird, liest man diesen Sportroman sehr gerne, weil man sich diese Trainingsstunden sehr gut vorstellen kann und es Freude bereitet, zu lesen wie sich diese beiden finden.


3,5 Sterne


Match on Ice Liebe, Spiel und Sieg von Allie Well

ISBN: 978-3-492-50643-4



 

Mittwoch, 4. Januar 2023

Inszenierung des Todes

In den letzten Monaten sind in Liverpool und der näheren Umgebung mehrere junge Männer verschwunden. Doch erst als der Moderator einer True Crime Sendung ebenfalls verschwindet, steigt die Polizei intensiver in den Fall ein. Ruth Lake und ihr Chef Greg Carver haben noch mit den Nachwirkungen ihrer letzten Ermittlung zu kämpfen und sie beginnen erst zu ahnen, was jetzt auf sie zukommen kann. Bis sie zu einer Art Kunstinstallation gerufen werden, in der auch Leichenteile verwendet wurden. Die können unter anderem auch dem vermissten Moderator zugeordnet werden. Nun müssen Lake und Carver intensiv ermitteln. 


Dies ist der zweite Fall von Carver und Lake, wobei man den ersten Teil nicht kennen muss, um den zweiten Fall zu verstehen. Carver ist als leitender Ermittler nach dem vorherigen Fall noch nicht wieder ganz fit. Doch auf Ruth Lake, die auch Fähigkeiten als Super-Recogniser hat, kann er sich verlassen, sie hält ihm den Rücken frei. Aber einige Informationen hält sie zurück. Nachdem festgestellt wurde, dass auch der Moderator entführt und getötet wurde, beginnen sie fieberhaft zu ermitteln. Was hat es mit dieser seltsamen Inszenierung auf sich? Kunst kann man es doch nicht nennen, oder?


Nicht ganz einfach auf über sechshundert Seiten eine Spannung zu erzeugen und aufrecht zu halten. Das ist hier gut gelungen. Man muss sich zwar zunächst in die Innenwelt der Ermittler hineindenken und ihre Traumata verstehen und auch mit diesen Inszenierungen, die der Täter Kunst nennt, muss man irgendwie hinnehmen, dann jedoch hat man einen fesselnden Fall, der mit seinen Finten und Winkelzügen überrascht. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten kommen einem auch die Ermittler näher und mit ihren Eigenheiten und ihrer unkonventionellen Art zu ermitteln werden sie einem sympathisch. Je näher die Ermittler der Lösung kommen, desto mehr muss man sich als Leser damit abfinden, dass man falsch lag. Und so soll ein Kriminalroman doch sein.


4 Sterne


Der Fährmann von Ashley Dyer

ISBN: 978-3-7341-0662-0




Dienstag, 3. Januar 2023

Peredain

Im Reich von Peredain lebt es sich gut. Die Strukturen sind geregelt, die Herrscherfamilie ist beliebt. Alle 23 Jahre öffnen sich die Pforten und die Gesandten des Abendvolkes betreten das Reich. Ihnen zu Ehren werden Festspiele veranstaltet und als Dank erhalten die Gelehrten magische Geschenke, mit deren Hilfe sie das Land regieren und den Volk einen gewissen Wohlstand und auch eine Sicherheit bescheren. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Durch das Tor kommen grausame Monster, die alles niedermetzeln, was ihnen in den Weg kommt. Lediglich der Thronfolger und seine Getreuen können fliehen.


In diesem ersten Band einer Fantasy-Trilogie kommt das Land Peredian von der Ordnung ins Chaos. Die überlebenden Bewohner des Landes haben keine Ahnung, was über sie hereingebrochen ist. Die fellbewachsenen blutrünstigen Monster sind ihnen gänzlich unbekannt. Prinz Lar, der jetzt König ist, und sein kleines Gefolge können zwar mit einem Flugwagen fliehen, doch ob sie jemals gegen die Invasoren antreten und gewinnen können ist völlig ungewiss. Doch wer sind die Monster? Und wieso kam nicht ein Vertreter des Abendvolkes durch das Tor? Werden sie jemals ihr altes geordnetes Leben zurück bekommen? Weit entfernt arbeitet die junge magiebegabte Cazia ebenfalls daran, herauszufinden woher die Monster kommen und ob sie ein Ziel verfolgen.


Der Ansatz dieses Fantasy-Romans verspricht einiges an Spannung und einer interessanten Geschichte. Die oben erwähnten Fragen beschäftigen einen und man hofft auf den Hauch einer Lösung. Doch irgendwie gewinnt man den Eindruck, dass sich mehr ein Road-Movie entwickelt, von dem man (noch) nicht erfährt, was Sinn und Zweck ist. Dies wird verstärkt durch den Schluss des Romans, der ist nämlich nicht wirklich vorhanden. Fast so als hätte man keine Trilogie, sondern einen Einzelband, der lediglich zu lang ist, um auf einmal auf den Leser losgelassen zu werden. Natürlich überlegt man bei einem ersten Band, ob das geweckte Interesse, mit der Lektüre der Folgebände befriedigt werden soll. Doch weil schon die Handlung des ersten Bandes etwas ziellos dahin mäandert, sieht man sich genötigt, sich einige Stimmen zu den weiteren Bänden zu lesen, um ein wenig ernüchtert zu beschließen, diese Reihe nicht weiter zu verfolgen. Dennoch ein interessanter Reihenbeginn, mit einem Setting, das neugierig macht.


3 Sterne


Die Pforte der Schatten von Harry Connelly 

ISBN: 978-3-7341-6087-5




Montag, 2. Januar 2023

Klar ausgedrückt

Kochen ist Chemie, das erklärt jedenfalls Elizabeth Zott in ihrer Kochshow „Essen um sechs“. Was Zott damit sagen möchte ist, dass sie eigentlich Chemikerin ist, aufgrund der Umstände des Lebens nun aber im Fernsehen gelandet ist. Und auch das ist im Jahr 1961 ein ungewöhnlicher Karriereschritt. Zwar hat Elizabeth studiert, aber promoviert hat sie nicht. Vielleicht ist sie deshalb in ihrem Institut unter den männlichen Kollegen nicht gut angesehen. Vielleicht sind die Kerle auch neidisch, weil sie besser ist. Einzig der Ausnahmewissenschaftler Calvin Evans sieht das anders. Für ihn ist Zott erstmal diejenige, die seine Laborbecher vereinnahmt hat. 


Eine Frau in der Wissenschaft ist wohl auch heute nicht einfach, gerade wenn es um Naturwissenschaften geht. Grundsätzlich stehen den Frauen aber Möglichkeiten offen. In den 1950er und 1960er Jahren erlebt Elizabeth Zott das ganz anders. Mit vollem Herzen hat sie sich der Chemie verschrieben und sie wird von den Männern und dem System herbe ausgebremst. Ein Lichtblick ist nach den anfänglichen Schwierigkeiten Calvin Evans, der wenigstens versteht, wovon sie redet. Kein Wunder, dass die Beiden sich näher kommen, Calvin geht es schließlich ähnlich. Ihre kleine Lebensgemeinschaft erscheint fast perfekt als ihr Hund um halb sieben zu ihnen stößt. Dennoch sind ihre Lebensentwürfe unterschiedlich, was auch zu Problemen führt.


Dieser Roman steht schon seit Monaten auf der Bestsellerliste, was einen möglicherweise fast schon skeptisch werden lässt. Man hat widerstanden bis es der Roman auf die Nominiertenliste des Deutschen Hörbuchpreises in der Kategorie „Beste Unterhaltung“ geschafft hat. Und beste Unterhaltung wird hier tatsächlich geboten, zum einen durch die tolle Lesung von Luise Helm, zum anderen durch den Inhalt des Buches, der sich mitreißender darstellt als geahnt. Vielleicht sind einige Schicksalsschläge doch zu viel, doch gerade die Beschreibung der Frau in der Wissenschaft in der damaligen Zeit erscheint sehr authentisch und glaubhaft. Da kann man schon mal wütend werden und froh sein, dass man heute lebt. Man neigt dazu es als selbstverständlich hinzunehmen, doch man sollte es zu schätzen wissen, was Frauen seien sie auch fiktional wie Elizabeth Zott für ihre Töchter und Enkelinnen erreicht haben. Daneben berührt Elizabeth Zott mit ihrer Geradlinigkeit, die ihr schließlich echte Freundschaft und eine Familie beschert.


4,5 Sterne


Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus

ISBN: 978-3-8695-2538-9





Sonntag, 1. Januar 2023

Japanviertel

Die Itos sind recht angesehen in Los Angeles. Die Eltern sind eingewandert und die Kinder wurden in Amerika geboren. Der Vater betreibt einen Nahrungsmittelhandel. Doch als im zweiten Weltkrieg Pearl Harbor von den Japanern angegriffen wird ändert sich alles. Die Itos verlieren, was sie sich aufgebaut haben und werden in ein Lager umgesiedelt. Im Jahr 1944 bekommen sie die Möglichkeit nach Chicago zu gehen. Dort ist schon ihre ältere Tochter Rose. In Chicago erwartet die Itos eine schreckliche Nachricht. Rose ist tot. Ihre Schwester Aki kann nicht an einen Unfall oder Selbstmord glauben und sie beginnt, Fragen zu stellen.


Das Leben der japanischstämmigen Bevölkerung war schon vorher nicht einfach, doch mit dem Überfall auf Pearl Harbor werden die Japaner in Amerika von ihrem Besitz vertrieben und in Lager gesperrt. Zwar bekommen hier die Itos die Möglichkeit nach Chicago zu gehen, allerdings müssen sie von ganz unten neu anfangen. Besonders schwer ist es für Aki Ito, die zwar eine annehmbare Anstellung findet, aber nicht über den Tod ihrer Schwester hinwegkommt. Zunächst rennt sie gegen eine Mauer des Schweigens. Nicht einmal Roses ehemalige Mitbewohnerinnen wollen reden, lediglich der Koffer mit Roses Habseligkeiten wird ihr übergeben. Auch die Polizei scheint nicht viel Interesse an Ermittlungen zu haben.


Es ist schon beklemmend wie die japanischstämmigen Amerikaner im zweiten Weltkrieg behandelt wurden. Verständlich ist zwar, dass Amerika entsetzt über den Angriff ist, aber deshalb wird ja nicht jeder US-Bürger, der japanisch aussieht, zum japanischen Spion. Es berührt wie Aki versucht, die Umstände des Todes ihrer Schwester zu klären. Dabei muss sie sich in der fremden Umgebung zurechtfinden und sich von ihrer Schwester verabschieden. Auch neue Bekanntschaften schließt sie, wobei sie sich meist im japanischen Viertel aufhält. Man verfolgt, wie akribisch und hartnäckig sie kleinsten Spuren nachgeht und sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt. Dabei bekommt man auch einen Eindruck von der Amerikanisch-Japanischen Kultur und welchen Repressalien sie zu Kriegszeiten ausgesetzt war. Dieses gegen eine unsichtbare Mauer rennen, ist zwar auch aus anderen Situationen bekannt, hier wirkt es aber besonders einengend. Dieser ungewöhnliche historische Kriminalroman ist informativ und spannend.


4 Sterne


Clark and Division von Naomi Hirahara

ISBN: 978-1-6412-9249-8